Der REALITY-LOOP beginnt in deinem Kopf! Den schnellsten und einfachsten Einstieg in den Loop finden wir über unsere Imagination, unser Denken. Es ist die Box, die du in der Abbildung rechts oben siehst. Elefanten denken gerne in Bildern. Innere Bilder haben einen starken Effekt auf unsere Gefühle und somit zum Beispiel auch auf unsere Motivation oder unser Zögern in bestimmten Situationen. Stellen wir uns vor, Fabian hat ein Projekt entwickelt, das ihm am Herzen liegt, und muss jetzt eine Präsentation vor dem Vorstand halten, um sein Projekt zu »pitchen«. Er hat schreckliche Angst davor und hört bei dem Gedanken daran schon die Stimme eines früheren Vorgesetzten im Ohr: »Maier, Sie wissen doch, dass Ihre Ideen nie zu etwas führen!« Bis jetzt hat ihn das dadurch ausgelöste Gefühl immer völlig gehemmt. Sowohl in der Vorbereitung als auch in der Präsentation selbst. Was natürlich nie zu einem guten Ergebnis geführt hat.

Was passiert aber, wenn Fabian die Stimme seines früheren Vorgesetzten in seiner Fantasie verändert? Wenn sein Ex-Chef diesen Satz sagt, aber diesmal mit einer Helium- oder Mickymaus-Stimme, ganz piepsig und hoch? Wenn er noch dazu andere Bilder im Kopf kreiert als früher. Wie wäre es, wenn der Chef zum Beispiel in Fabians Gedanken mit hochrotem Kopf, schnaubend und mit Schaum vor dem Mund wie ein Pferd vor dem Turnier im Zimmer auf- und abläuft, während eine große Regenwolke ihm die ganze Zeit folgt und direkt über seinem Kopf auf ihn runterregnet?

Das ist nicht nur »ein lustiger Gedanke«, sondern es ist ein Gedanke, der zwangsläufig ein Gefühl auslöst, ein ganz neues Gefühl, das die alten Gefühle ersetzt. Neurologisch wird dabei eine neue Straße gebaut, für andere Gefühle, die andere Handlungen zulassen. Und mit diesem neuen, guten Gefühl geht er dann in die Präsentation beim Vorstand.

4 x 4 Ziele

Wie können wir dieses Wissen über die Wirkung unserer Gedanken jetzt konkret nutzen, um mehr Motivation, Fokus und Antrieb für das Erreichen unserer Ziele zu haben? Eine Technik, die ich dazu entwickelt habe, entstand, weil ich das Glück habe, im Rahmen meiner Arbeit im TV und bei Events immer wieder super-interessante Menschen kennenzulernen. Schauspieler, Sänger, Comedians, Politiker, sehr erfolgreiche Unternehmer und Führungskräfte. Alles Menschen, die in ihrem Bereich sehr viel erreicht haben. Und da ich gerne den Small-Talk überspringe, habe ich viele gefragt: »Was macht Erfolg für dich aus? Was ist dein Geheimnis?«

Dabei habe ich viel gelernt (vor allem, dass man mit spannenden Menschen gerne mal den Small-Talk überspringen kann). Zusätzlich hat mich vor allem eine Sache begeistert: Diese Personen haben fast alle ihre Ziele SCHRIFTLICH festgehalten. Damit erzähle ich dir wahrscheinlich noch nichts Neues. Jedes gute Buch zum Thema Erfolg sagt uns schließlich, dass wir unsere Ziele aufschreiben sollen. Allerdings machen diese Menschen, mit denen ich mich unterhalten habe, etwas anders.

Wie viele von uns schreiben ihre Ziele einmal auf, dann kommt dieses Zielsetzungspapier in eine Schublade und bleibt dort liegen? Wenn ich diese Frage bei einem meiner Vorträge stelle, dann gehen meistens mit einem Lachen fast alle Hände im Saal hoch. Ich bekenne mich schuldig – ich habe es früher genauso gemacht. Wir alle kennen das: Wir besuchen ein Seminar, wir lesen ein Buch, wir machen eine Zielsetzungsübung – und danach sind wir supermotiviert. Nur: Das hält gerade einmal ungefähr … eine Woche.

Hier kommt der Clou: Die erfolgreichsten Menschen, die ich kenne, schreiben ihre Ziele nicht nur einmal auf, sondern regelmäßig!

Daraus habe ich für mich selbst eine Technik entwickelt: Stell dir vor, du nimmst dir jeden Morgen, zum Beispiel wenn du dich an deinen Schreibtisch setzt, fünf Minuten Zeit. Du hast einen kleinen Spiralblock auf deinem Schreibtisch liegen. Und du schreibst jeden Morgen deine drei bis vier Topziele jeweils viermal auf. In kurzen Stichworten untereinander. Selbst wenn du es 65 Tage im Jahr vergisst, schreibst du deine Ziele über 1.200 Mal pro Jahr auf!

Warum das funktioniert? Diese Technik beruht auf einer Erkenntnis der modernen Gehirnforschung: Menschen lernen auf zwei Wegen. Erstens durch Wiederholung, Wiederholung, Wiederholung. Und zweitens durch hohe emotionale Intensität. Entweder schleifen wir ein neues Verhalten immer und immer wieder ein oder wir haben ein emotional starkes Erlebnis, das für den »Lerneffekt« ausreicht. Auf beiden Wegen schleifen sich (entweder langsam, Stück für Stück, oder mit einem tiefen »Ratsch«) neurologische Verbindungen, also neu »gelernte« Datenautobahnen, in unser Gehirn.