„Irgendsoeine Motivationsgrütze würde ich drunter schreiben“, meint Tim „Dann geht das bestimmt viral.“

Es ist 2 Uhr morgens und unsere Nachbarn sind inzwischen definitiv textsicher in all den Liedern die wir zu dritt mit Gitarre und purer Begeisterung in die Nacht gegrölt haben.

Vanessa und ich liegen vor Lachen auf dem Boden.
Es ist ein glücklicher Moment – einer von denen um die es für mich im Leben eigentlich geht.

Aber so sehr dieser Satz „Klischee“ schreit, so sehr muss ich ihm 100% recht geben.

Was ist WIRKLICH wichtig im Leben?

Spoiler Alert: Auf diesem Bild ist nur eins davon zu sehen – und es ist nicht rot.

Ich habe meine 4-rädrigen Spielsachen lange Zeit sehr bewusst aus Social Media rausgehalten, weil ich dachte „Was sollen denn da die andern denken?“ Ein Gedanke der mich sonst eigentlich noch nie abgehalten hat. Aber irgendwie wollte ich nicht das Klischee von „Mein Haus, mein Auto, meine Yacht.“ bedienen.

Nun die Wahrheit ist:
Ich liebe schöne Autos aus Stuttgart – am besten mit wenig Kofferraum und viel Pferd.

Und kürzlich dachte ich: Bestätige ich mit diesem „Das darf man nicht zeigen“ Mindset, dann nicht genau das wogegen ich zum Thema „Das innere Spiel des Geldes“ kämpfe?
Falsche Bescheidenheit… Mangelmindsets, die mir sagen „Das kannst du doch nicht bringen – was sollen denn die Leute denken? Nachher hält dich noch jemand für oberflächlich und materiell!“

Dieses rote 991 Mark II Turbo Cabrio war ein Kindheitstraum, den ich mir nach vielen Jahren harter Arbeit erfüllt habe. Im Jahr 2016. Ihr merkt: Um ihn auf Social Media zu posten habe ich ihn nicht gekauft ;-).

Heute nach knapp 3 Jahren ist der erste Post wo ich ihn offiziell zeige. Ich finde es einfach ein wunderschönes Foto. Vielen Dank an dieser Stelle den Fotografen: Alex Pohl.

Und es drückt für mich vieles aus, was mir im Leben wichtig ist:

Meinen eigenen Weg zu gehen, ohne mir von irgendjemandem sagen zu lassen was möglich ist und was nicht.
2. Dabei große Ziele zu haben, sie zu verfolgen, zu erreichen – und vor allem auf dem Weg zu wachsen.
3. Zu merken, dass sie eigentlich nicht wichtig sind.

Und dieser 3. Schritt ist das wunderschöne Paradox des „Erfolgs“, wie ihn viele definieren.

Große Ziele (egal ob ein teures Spielzeug oder weniger materielle Dinge wie „Einen Spiegelbestseller schreiben“ oder „Eine Schule in Ruanda bauen“), machen dich mit Ihrer Erreichung NIE langfristig glücklich. Einen Tag? Ja. Eine Woche? Ja. Immer mal wieder zwischendurch? Vielleicht. Aber selbst an 540 PS gewöhnt sich der Körper. 

Ich bin schon in diesem Auto gesessen, das Tim immer liebevoll „Die fahrende Eigentumswohnung“ nennt, und habe Rotz und Wasser geheult.

Ich bin 7 Jahre lang einen alten Kombi gefahren, mit 20% der PS und habe (nüchterne) Glückszustände erreicht, die mit keinem Geld der Welt zu bezahlen sind.

Die teure Uhr, das schnelle Auto, die gesetzten Häkchen hinter den großen Zielen…

sie bedeuten NICHTS. Außer der Bedeutung die wir ihnen geben. Wenn wir sie mit Dankbarkeit und Perspektive geniessen können.

Ich habe eines gelernt, was ich nur aus der Realität und nicht aus Büchern lernen konnte:

Große Ziele sind geil – weil sie dich auf eine Reise schicken.
Um sie zu erreichen musst (!) du wachsen und wirst viel auf dem Weg lernen. 
Aber renn ihnen nie zu verbissen hinterher und vergiss nie warum du losgelaufen bist.

Alles Liebe – Dein Alexander